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Trockenere Winter führen zu Missernten
04.10.09

Trockenere Winter führen zu Missernten

Faire Woche: Bischof Ramazzini spricht bei der KAB zu Klimawandel und Kaffeeproduktion

Arme leiden am meisten unter dem Klimawandel, betont Bischof Alvaro Ramazzini.. Foto: privat

Fulda (mt). „Kleinbauernfamilien, die bei uns in Genossenschaften arbeiten, die im internationalen Fairtrade-System eingebunden sind, haben Glück. Dann können Kaffeebauern ihre Familien vernünftig ernähren.“ Die Worte von Bischof Alvaro Ramazzini (San Marcos, Guatemala) bestärken die KAB-Aktiven. Mit ihrem Kaffee- Projekt „Nueva Harmonia“ unterstützen sie den Fairen Handel in dem mittelamerikanischen Land. Der 62-jährige Ramazzini ist seit 1989 Oberhirte der Diözese San Marcos.

Die Campesinos (Landarbeiter) auf den Großgrundplantagen seien in der Regel unterbezahlt und lebten immer noch in sklavenähnlichen Verhältnissen, so der Bischof. Man wisse, dass die extreme Abhängigkeit vom Kaffeemarkt aufgeweicht werden muss. Doch die Alternativen führten ebenso in eine Sackgasse. Ramazzini nannte die zunehmende Zahl von Monokulturen mit Afrika-Palmen und Zuckerrohr, die zur Ethanolherstellung in Brasilien verwandt werden. Der extreme Mehrbedarf an Ethanol der Industrie weltweit führe zwar zu kurzfristigen Einkommenssteigerungen, aber auch gleich wieder in neue Abhängigkeiten.

Ramazzini betonte, die vorhandenen positiven Bedingungen müssten genutzt werden. Es gelte weiterhin, Lebensmittel für den Eigenbedarf zu produzieren und darüber hinaus mit Kaffee zu handeln. „Wir haben ein fruchtbares Land und der Faire Handel ist für unsere Landarbeiter eine große Chance, vernünftige Landwirtschaft zu betreiben, unsere Ernährungsgrundlage zu sichern und eine gerechtere Bezahlung zu erhalten“, erklärte Ramazzini mit Blick auf die Faire Woche in Deutschland.

Ein weiteres Problem in der Heimat des Bischofs ist der Klimawandel. Die gestiegene Zahl von Hurrikans und Erdrutschen, seit Jahren zunehmend trockenere Winter und als Folge davon Missernten wie auch die Zunahme von Malaria und Denguefieber seien auf die Erderwärmung zurückzuführen. Ramazzini hatte in den Tagen vor seinem Fuldaer Besuch in New York an Gesprächen von Vertretern der armen Länder mit einigen Umweltministern Europas teilgenommen.

„Mit unserer Delegation haben wir versucht, den Blick nordamerikanischer und europäischer Umweltpolitiker, darunter einige Minister, auf die Länder des Südens zu lenken“, so Ramazzini. Er fügt hinzu: „Für die Menschen in den armen Ländern ist die Klimakatastrophe dramatisch“. Nur eine Einigung der Industrienationen in der Wirtschaft, etwa vermehrt auf erneuerbare Energien zurückzugreifen, könne Hoffnung auf Besserung geben. „Wir brauchen andere Wirtschaftsmodelle“, so der engagierte Bischof.

KAB-Diözesanverband Fulda Nikolaus-Groß-Haus Agnes-Huenninger-Straße1 36041 Fulda Telefon 06 61 / 7 34 33, E-Mail: michael.schmitt@kab-fulda.de

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