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„Ehrbaren Kaufmann“ neu entdeckt
14.02.10

„Ehrbaren Kaufmann“ neu entdeckt

Jahresauftakt der KKV-Ortsgemeinschaft – „Heimspiel“ für Bundesvorsitzenden Bernd-Michael Wehner

 

Ausgabe 7 vom 14. Februar

Angeregter Austausch: Teilnehmer des KKV-Jahresauftakts im Foyer des Bonifatiushauses Foto: Hans-Joachim Stoehr

Freuen sich über Auszeichnung: (hintere Reihe, von links) Dieter und Elisabeth Grotzki, Günter Storch; (vordere Reihe von links) Monsignore Wunibald Jüngst, Josef Hillenbrand, Erika Storch, Ingeborg Wehner und ihr Schwager Bernd-Michael Wehner. Foto: Hans-Joachim Stoehr

Von Hans-Joachim Stoehr

Bernd-Michael Wehner ist ein „Eigengewächs“ der Ortsgemeinschaft Fulda des KKV – Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung. Deshalb war der Jahresauftakt ein „Heimspiel“ für den Gastredner. Seit einem Jahr ist Wehner Bundesvorsitzender des KKV.

„Vor 50 Jahren – im Dezember 1959 bin ich hier in Fulda in den Jung-KKV eingetreten“, erinnert sich Wehner. Sein Bruder Helmut war lange Jahre Vorsitzender der Fuldaer Ortsgemeinschaft im KKV. Durch diese familiären Bande ist der Kontakt nach Fulda geblieben – auch wenn Bernd-Michael Wehner seit Jahrzehnten nicht mehr in seiner Heimatstadt, sondern im rheinländischen Monheim lebt.

Pfarrer Jüngst dankt „treuem Bannerträger“

„Vom Pfarrer Ihrer Gemeinde in Monheim weiß ich, dass Sie sich dort aktiv am kirchlichen Leben beteiligen – etwa bei der Sorge für eine kleine Marienkapelle“, erklärte Monsignore Wunibald Jüngst, Vorsitzender und Geistlicher Beirat der Fuldaer KKV-Ortsgemeinschaft. Er begrüßte besonders die Ehrenmitglieder Pfarrer Karl-Heinz Bickert, früherer Geistlicher Beirat des Fuldaer KKV, und Hubert Möres, „unseren treuen Bannerträger“.

„Der ,ehrbare Kaufmann‘ wird wieder neu entdeckt“, stellte Wehner fest. Denn, so fügt er hinzu: „Ohne Vertrauen läuft auf Dauer nichts. Schon gar nicht im Geschäftsleben.“ Dies habe den KKV-Bundesverband auf die Idee gebracht, den Ehrenpreis „Der Ehrbare Kaufmann“ zu vergeben. Erstmals wird dies beim Ökumenischen Kirchentag in München im Mai sein. Ausgezeichnet werden soll eine Firma oder ein Kaufmann, der „unternehmerischen Mut hat, soziales Engagement zeigt und eine faire Mitarbeiterführung praktiziert.“

Für Wehner ist eine Rückbesinnung auf die soziale Marktwirtschaft nötig, die ihre Basis im christlichen Menschenbild hat. Der KKV-Bundesvorsitzende betonte, dass nicht die soziale Marktwirtschaft die Finanz- und Wirtschaftskrise ausgelöst habe, sondern die Missachtung ihrer Grundsätze – etwa die mangelnde Haftung von Managern. Zur Krise beigetragen habe aber auch die mangelnde Ethik und die „damit verbundene vielfache Gier – nicht nur von Managern“.

„Erosionsprozess“ der Sozialverbände

Das christliche Menschenbild in die Gesellschaft zu tragen ist Aufgabe der katholischen Sozialverbände. Doch die befinden sich in der Krise. Wehner nannte es einen „Erosionsprozess“, der gekennzeichnet sei von Nachwuchsmangel, Mitgliederschwund, Überalterung. Auch wenn andere Gesellschaftsgruppen wie Parteien und Gewerkschaften ähnliche Probleme haben, sei Selbstkritik ratsam. Es könne nicht sein, dass gesagt wird: „Wir wollen neue Mitglieder“. Komme aber einer, stehe er oft allein, „weil die Gruppe sich nicht öffnet“.

Die Wurzel der Krise in den Verbänden sieht Wehner in der Angst vieler Menschen, sich zu binden. Aber: „Mit Selbstverwirklichung statt Opferbereitschaft, schrankenlosem Egoismus statt verantworteter Freiheit, Zusammenleben nach Lust und Laune statt Ehe und Familie kommen wir nicht weiter.“

Wehner verwies auf eine Studie zum Thema „Eltern unter Druck“ der CDU-nahen Konrad-Adenauer- Stiftung. „Die Studie wird in der CDU völlig ignoriert.“ In der Studie heißt es: „Die Gesellschaft erwartet, dass Eltern viel Zeit mit ihren Kindern verbringen, doch die Arbeitswelt vollzieht einen Totalzugriff auf die Eltern, vor allem auf die Väter.“ Zu Müttern wird in der Studie geäußert: „Eine Frau, die nach dem dritten Lebensjahr des Kindes ,nur‘ Hausfrau sein will, ist unter Rechtfertigungsdruck.“ Wehner forderte die KKV-Mitglieder angesichts solcher Entwicklungen auf, „gegen den Strom zu schwimmen“.

Josef Hillenbrand, stellvertretender Vorsitzender der KKV-Ortsgemeinschaft Fulda, forderte, Ehe und Familie sowie den Sonntag zu schützen. Der Sonntag werde „fragwürdigen Interessen“ geopfert. Auf der Strecke bleibe „Zeit zur Ruhe“, die die Menschen dringend benötigten.

 

 

Stichwort

Jubilare

Zusammen kommen die zwölf Jubilare auf 400 Jahre Mitgliedschaft im KKV. Sieben Männer und fünf Frauen wurden geehrt, sechs von ihnen nahmen die Auszeichnung bei der Jahresauftaktveranstaltung vom Bundesvorsitzenden Bernd-Michael Wehner entgegen.

Die zwölf Geehrten sind: Waldemar Heumüller (60 Jahre), Günter Storch (50 Jahre), Dieter Grotzki und Wolfgang Gutberlet (beide 40 Jahre). 25 Jahre Mitglied im KKV sind Maria Bildhäuser, Klaus-Peter Diegelmann, Elisabeth Grotzki, Josef Hillenbrand, Friedrich Meister, Ursula Ruhl, Erika Storch und Ingeborg Wehner.

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