Die Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz
 Startseite -  Verlag -  Stellenangebote -  Inhalt -  Impressum -  Kontakt 
Religion für Männer wieder wichtiger
02.05.10

Religion für Männer wieder wichtiger

Ruffing stellt Studie „Männer in Bewegung“ vor: Traditionelles Rollenbild bröckelt

 

Ausgabe 18 vom 2. Mai

Dr. Andreas Ruffing Foto: privat

Würzburg/Fulda (bb). Deutschlands Männer werden moderner: Immer mehr Männer wollen sich nicht nur im Job verwirklichen, sondern auch im Haushalt und bei der Kindererziehung mithelfen. Das hat die repräsentative Studie „Männer in Bewegung“ herausgefunden. Demnach hat der traditionelle Männertyp seine negative Einstellung zur Berufstätigkeit von Frauen in den vergangenen Jahren erheblich revidiert. Dr. Andreas Ruffing, Leiter der kirchlichen Arbeitsstelle für Männerseelsorge und Männerarbeit in den deutschen Diözesen in Fulda, wies bei der Präsentation der Ergebnisse im Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg zudem darauf hin, dass die Lebensbereiche Religion und Kirche für Männer sehr an Bedeutung gewonnen haben.

1470 Männer und 970 Frauen haben der Wiener Pastoraltheologe Paul M. Zulehner und der Düsseldorfer Soziologe Rainer Volz im Auftrag der Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Gemeinschaft der Katholischen Männer Deutschlands (GKMD) für die Studie befragt. Themen waren Familie, Beruf, Gefühle, Gewalt, Religion und Kirche. Gefördert wurde die Studie aus Mitteln des Bundesfamilienministeriums. Als Grundlage diente den Forschern die Vorgängerstudie „Männer im Aufbruch“ aus dem Jahr 1998.

Im Vergleich zu dieser Erststudie gäbe es heute mehr moderne Männer in Deutschland, betonte Ruffing, der an der Entwicklung beider Umfragen beteiligt war. So hat die Wertschätzung der Frauenemanzipation bei Männern um sieben Prozentpunkte zugenommen und die Zustimmung zur gemeinsamen Haushaltsführung um fünf Prozentpunkte.

Die Frauen selbst rücken leicht von der Aussage ab, dass die Kindererziehung von Natur aus ihre Aufgabe ist (minus acht Prozentpunkte). In wissenschaftlicher Hinsicht seien diese scheinbar geringen Verschiebungen durchaus bedeutsam, erklärte Ruffing. Zugleich hob er hervor, dass die Studie lediglich Veränderungen von Einstellungen in den Köpfen der Menschen dokumentiere, die in der Praxis noch nicht festzustellen seien. Aber: „Eine Gesinnungsreform geht einer Strukturreform stets voraus“, sagte Ruffing.

Bei Männern setzt sich immer mehr die Ansicht durch, dass berufstätige Frauen auch gute Mütter sein können. Zudem empfinden sie es weniger als Zumutung, für die Betreuung eines Kindes ihre Erwerbsarbeit zu unterbrechen. Selbst traditionelle Männertypen akzeptieren die Berufstätigkeit von Frauen verstärkt als Weg in ihre Unabhängigkeit. 58 Prozent der Männer sagen, dass sich die Erwerbstätigkeit der Frau positiv auf die Ehe auswirkt.

Ihr Draht zu uns

Redaktion

Vor dem Peterstor 2
36037 Fulda
Tel. 0661 / 9724-0
Fax 0661 / 79652
Mail: fulda@kirchenzeitung.de

Abonnenten

Tel. 06431 / 9113-24
Fax. 06431 / 9113-37
Mail: vertrieb@kirchenzeitung.de

Anzeigen

Tel. 06431 / 9113-22
Fax. 06431 / 9113-37
Mail: anzeigen@kirchenzeitung.de