Anerkennung auch bei Muslimen erworben

Pfarrer Michael Brüne: Betroffen über ermordeten Bischof Padovese im türkischen Iskenderon

 

Ausgabe 26 vom 27. Juni

Treysa/Iskenderon (bb). Die Nachricht von der Ermordung des katholischen Bischofs Luigi Padovese im türkischen Iskenderon durch seinen Fahrer hat auch im Bistum Fulda Bestürzung ausgelöst. Pfarrer Michael Brüne von der Kirchengemeinde Heilig Geist in Treysa bekundet: „Ich war sehr betroffen, als ich von der schrecklichen Tat erfuhr.“

Pfarrer Brüne kannte den Bischof und war noch im September vergangenen Jahres mit einer Pilgergruppe des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande bei ihm zu Gast. Brüne: „Die Pilger waren sehr beeindruckt von der bescheidenen und freundlichen Art des Bischofs, der aus Mailand stammte und fließend deutsch sprach.“ Der Vorsitzende der dortigen Bischofskonferenz habe den Gästen den schweren Stand der Kirche in dem Land erläutert, in dem die ersten Konzilien stattfanden und der Glaube verbindlich formuliert wurde, der heute noch alle Christen verbindet. „Faktisch sind wir da, aber juristisch existieren wir nicht“, erklärte Bischof Padovese den Besuchern aus Deutschland.

„Doch mit seiner Geduld und Menschenfreundlichkeit hat Bischof Padovese sich und den Christen Anerkennung auch bei Muslimen erworben“, versichert Pfarrer Brüne. „Trotz wiederholter Morddrohungen von Fanatikern gegen die Christen in der Türkei geben sie, auch als kleine Minderheit, weiterhin mutig Zeugnis für ihren Glauben.“

Bereits in biblischen Zeiten hatte die Gegend der heutigen östlichen Türkei eine wichtige Bedeutung, weil man den Jüngern Jesu in Antiochia zum ersten Mal den Namen „Christen“ gegeben habe.