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Glauben bezeugt in Bronze und Holz
06.06.10

Glauben bezeugt in Bronze und Holz

Auf dem Petersberg sind Kunstwerke für das Bistum entstanden – Bildhauer Johannes Kirsch 80

 

Ausgabe 23 vom 6. Juni

Johannes Kirsch mit einem seiner Werke: Elisabeth von Thüringen. Foto: Arnulf Müller

Von Dietmar Kuschel

Wer Johannes Kirsch besucht, findet mühelos in der Mambachstraße in Petersberg sein Haus – auch, ohne die Nummer zu wissen. Der Bildstock im Vorgarten ist nicht zu übersehen und das Plätschern des Brunnens nicht zu überhören. Die Eingangtür, Kupfer beschlagen, erinnert an ein Kirchenportal.

Das geräumige Atelier im hinteren Bereich des Wohnhauses zeugt von der Schaffenskraft des Künstlers, der in diesen Tagen sein achtes Lebensjahrzehnt vollendet hat. Fotografien in großer Zahl zieren die Wände des Raums, der nach drei Seiten Ausblick gewährt, auch in die Mittelgebirgslandschaft der Rhön. Kirchen sind abgelichtet sowie Kreuze, Taufbecken, Wegekreuze, Bildstöcke und Brunnen. Leuchter für Osterkerzen sind zu sehen sowie Heiligenfiguren und Gestalten der Glaubensgeschichte, als Kleinplastiken gestaltet, Modelle und Originale, stehen beieinander. Männer für sich, und auch die Frauen. Abraham, Moses, Johannes der Täufer auf der einen Seite, Eva, die Gottesmutter und die heilige Elisabeth, etwas abgesetzt daneben. Johannes Kirsch arbeitet die Kleinplastiken, etwa 25 Zentimeter hoch, in Bronze, die Heilige von der Wartburg, Fuldas Bistumspatronin, etwa einen Meter hoch, ist holzgeschnitzt.

Kirschs Werke im gesamten Bistum Fulda

Die Schwarz/Weiß-Aufnahmen dokumentieren, Kirsch hat ungezählte Kirchen im Bistum mit seinen Kunstwerken bereichert oder die sakralen Räume mitgestaltet. Gern erinnert er sich an die Entstehung der Kirche auf dem Aschenberg in Fulda, als er mit dem damaligen Pfarrer Richard Fischer die liturgischen Vorschriften des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 bis 1965) umsetzen konnte. Erklärend fügt Kirsch hinzu: „Pfarrer Fischer ist ausgebildeter Architekt. Das war ein hervorragendes Zusammenarbeiten.“

In Wüstensachsen in der Rhön ist Johannes Kirsch aufgewachsen, im Fuldaer Land hat er Wurzeln geschlagen, doch seine künstlerischen Werke finden sich im gesamten Bistum und in ganz Deutschland. Kenner der kirchlichen Kunst nennen Kirsch in einem Atemzug mit den fuldischen Künstlerinnen Agnes Mann (1907 bis 1994) und Lioba Munz (1913 bis 1997), die ebenfalls Gestaltungsaufgaben in Gotteshäusern des Bistums, in Deutschland und jenseits der Landesgrenzen übernommen hatten.

In Sichtweite von seinem Wohnsitz, in der Grabeskirche der heiligen Lioba auf der Kuppe des Petersbergs, hat Kirsch die Taufkapelle mit seinen Arbeiten bereichert: Osterleuchter, Taufsteindeckel und Radleuchter hat er in Bronze gestaltet, so wie viele seiner kreativen Schöpfungen. Doch der einstige Absolvent der Holzschnitzerschule in Bischofsheim/ Rhön hat gern den Werkstoff Holz verwendet, wenn es galt, Kreuzwege oder Heilige sowie Jesus, Maria und Josef zu gestalten. Weitere Werkstoffe für Kirsch sind Muschelkalk, Ton, Papier, Sandstein und Marmor.

Wichtiges künstlerisches Glaubenszeugnis geschenkt

Johannes Kirsch hat sich über die Jahrzehnte hinweg von einem Thema sehr ansprechen lassen, das er mit „Schöpfung, Tod, Auferstehung“ überschreibt. Vor zehn Jahren hat das Bistum Fulda in Zusammenarbeit mit dem Bonifatiushaus Fulda dem damals 70- Jährigen eine Ausstellung unter diesem Leitgedanken ermöglicht. Zu sehen waren mehr als 50 Osterleuchter aus Gotteshäusern. Alle Leuchter hat Kirsch für katholische und auch evangelische Kirchen gestaltet.

Weihbischof Ludwig Schick schrieb in seinen Gedanken zur Ausstellung: „Kirsch, der sich in das Geheimnis des Glaubens hineinmeditiert und seine Glaubenserfahrungen zunächst in Wachs ,ausgedrückt‘ hat, hat uns in den dann in Bronze gegossenen Leuchtern ein wichtiges künstlerisches Glaubenszeugnis geschenkt.“

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