Die Kirchenzeitungen für die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz
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In der Gruppe vorbereiten
11.07.10

In der Gruppe vorbereiten

Ein Dienst der Diakone: Geistig behinderte Menschen seelsorglich begleiten – Antoniusheim besucht

 

Ausgabe 28 vom 11. Juli

Kaffeetafel: Michaela Lengsfeld, stellvertretende Leiterin des Antoniusheims, begrüßt die Ständigen Diakone und ihre Ehefrauen. Neben ihr Heimbewohner Thomas. Fotos (2): Günter Wolf

Sprecher der Ständigen Diakone: Bernhard Schindler

Fulda (gw). „Menschen mit Behinderungen können auch glauben und die Sakramente empfangen.“ Für Bernhard Schindler ist dieser Satz Bekenntnis und Auftrag zugleich. Der neu gewählte Sprecher der Ständigen Diakone im Bistum wurde mit seinen Kollegen in das Antoniusheim zu einer Kaffeetafel eingeladen.

Die 24 Ständigen Diakone, zum Teil von ihren Ehefrauen begleitet, wurden begrüßt von Michaela Lengsfeld, der stellvertretenden Leiterin der christlich orientierten, bürgerlichen Einrichtung, und von Thomas, der bei der Vorbereitung der Kaffeetafel mitgeholfen hatte. Thomas ist ein Bewohner des Antoniusheims.

Diakon Josef Gebauer hatte die Idee

Die Kaffeestunde im Antoniusheim war eine Idee von Diakon Josef Gebauer. Er hatte angefragt, ob die Ständigen Diakone, die sich zu ihrer Jahrestagung im Bonifatiushaus versammelten, ins Antoniusheim kommen könnten. Sie wollten die Einrichtung und die besonderen Akzente der Arbeit mit geistig behinderten Menschen kennenlernen.

Die Geschäftsleitung des Antoniusheims griff den Vorschlag gern auf. Denn, und darauf wies auch Diakon Schindler hin, „die Seelsorge für Menschen gerade auch mit geistigen Behinderungen stellt eine besondere Herausforderung dar“. Michaela Lengsfeld sagte: „Oft sind Eltern mit geistig behinderten Kindern verunsichert, regelrecht rat- und hilflos, wenn sie den Eindruck haben, dass ihre Kinder beim Erstkommunion- oder Firmunterricht nicht akzeptiert sind.“ Ein falscher Weg sei es aber, so Schindler, diese Kinder oder Jugendlichen aus dem gemeinsamen Unterricht herauszunehmen. Der Diakon berichtete aus seiner seelsorglichen Arbeit: „Ich hatte in Dipperz einen jungen Menschen, der geistig behindert war. Ihn haben wir nicht nur in, sondern auch mit der Gruppe auf die bevorstehende Firmung vorbereitet.“

Das Antoniusheim war bisher stets bereit, zu unterstützen und zu helfen, wenn sich Eltern von behinderten Kindern an die Einrichtung wenden, „weil sie nicht mehr weiter wussten oder die Seelsorger in den Gemeinden überfordert waren“, so Lengsfeld. „Franziskanerpater Adalbert Kremer und Schwester Virgo Bauerbach von den Vinzentinerinnen sind – neben weiteren Mitarbeitern – besonders geschult, um Menschen mit geistiger Behinderung seelsorglich zu begleiten. Sie helfen den Gemeinden, die ihre Unterstützung benötigen“, so Lengsfeld. Doch es werde zunehmend schwieriger, die sich häufenden Anfragen zu erfüllen.

Gäste aus dem Bistum Rottenburg – Stuttgart

„Die seelsorgliche Arbeit mit und an geistig behinderten Menschen ist ein zutiefst grundlegender Aufgabenbereich der Kirchengemeinde und damit auch des Diakons“, ist Schindler überzeugt.

Michaela Lengsfeld hob hervor, dass es verstärkt darum gehen müsse, in den Kirchengemeinden Seelsorger und Katecheten zu befähigen, für und mit Menschen mit geistiger Behinderung Glaubensunterricht und Sakramentenvorbereitungen zu gestalten.

Diesem Zweck diente der Besuch der Ständigen Diakone im Antoniusheim. Interessant war dieser Termin auch für zwei Gäste der Jahrestagung: Aus dem Bistum Rottenburg – Stuttgart waren der Bischöfliche Beauftragte für die Ständigen Diakone, Diakon Godehard König, und sein Kollege Diakon Eric Thonet gekommen.

St. Antoniusheim An St. Kathrin 4, 36041 Fulda Telefon 06 61 /10 97 - 0 E-Mail: info@antoniusheim-fulda.de

Stichwort

Ständige Diakone

Das Zweite Vatikanische Konzil eröffnete verheirateten Männern die Weihe zu Ständigen Diakonen. In der Diözese Fulda wurden 1972 die ersten Männer zu Ständigen Diakonen geweiht. Die Bezeichnung „Ständiger Diakonat“ macht deutlich, dass es sich nicht um eine Durchgangsstufe zur Priesterweihe handelt. Der Diakon ist in besonderer Weise zum helfenden Dienst aufgerufen und kann mit pastoralen und caritativen Aufgaben betraut werden. In der Liturgie assistiert er bei Eucharistiefeiern. Er leitet Wortgottesdienste und spendet das Sakrament der Taufe. Außerdem kann er mit Beerdigungen und Trauungen beauftragt werden.

Das Mindestalter bei der Diakonenweihe für Ständige Diakone liegt bei 35 Jahren. Eine Bedingung für den Ständigen Diakonat ist, dass die Ehefrau des Bewerbers die Entscheidung zur Diakonatsweihe mitträgt.

Bischöflicher Beauftragter für den Ständigen Diakonat im Bistum Fulda ist Monsignore Christof Steinert. Lehrbeauftragter für die Ständigen Diakone ist Monsignore Professor Richard Hartmann.

Im Bistum Fulda gibt es 51 Ständige Diakone, die zumeist nebenamtlich tätig sind.

Sprecher der Ständigen Diakone, die in vier Diakonatskreisen im Bistum organisiert sind, ist Diakon Bernhard Schindler aus Margretenhaun. Der verheiratete 56-jährige Ruheständler hat zwei Kinder und ist seit seiner Weihe vor zwei Jahren nebenamtlich in der Pfarrgemeinde Dipperz in der Seelsorge eingesetzt.

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