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Musik und Text helfen zu verstehen
03.04.11

Musik und Text helfen zu verstehen

Schüler interpretieren den Leidensweg Jesu in moderner Fassung – Lehrer Nüdling ist der Komponist

 

Ausgabe 14 vom 3. April 2011

Thomas Nüdling probt mit Hünfelder Schülern. Foto: privat

Hünfeld (gw). Große Konzentration herrscht im Probenraum. Alles achtet auf den Dirigenten – und die Einsätze sitzen. Die Spannung ist verständlich: Die Uraufführung steht bevor. In wenigen Tagen werden Schüler des Hünfelder Wigbertgymnasiums und der Fuldaer Winfriedschule die moderne Fassung eines Kreuzwegs darbieten.

Musiklehrer Thomas Nüdling hat das Werk vertont. Die Texte stammen von der Rheinland-Pfälzerin Anna Marita Engel. Auch wenn sie die Zahl der Stationen von 14 auf acht reduziert und mit neuen Überschriften versehen hat, wurde damit der Kreuzweg nicht verkürzt. „Engel hat Stationen, die in der Dramaturgie zusammengehören, auch in einer Station behandelt. Ihr in moderner Sprache abgefasster Kreuzweg folgt inhaltlich also streng dem klassischen, er nimmt nur den Blickwinkel der heutigen Zeit ein“, erläutert Nüdling, der Musik und katholische Religion an der Wigbertschule unterrichtet.

Wie ist es zur Zusammenarbeit mit Anna Marita Engel gekommen? „Ich habe bereits früher wiederholt mit ihr zusammengearbeitet“, sagt Thomas Nüdling. Bei der Musik ist Nüdling „keinem Vorbild“ gefolgt, auch wenn er als Musiker „von Einflüssen sicherlich nicht ganz frei war“, wie er zugibt. Dennoch ist ihm eine neue Komposition gelungen, die das altehrwürdige Kreuzweggebet der Kirche in moderner Wort- und Musiksprache interpretiert.

Auseinandersetzung mit Kreuzweg Herausforderung

Dass für die Schüler die Auseinandersetzung mit dem Kreuzweg eine besondere Herausforderung ist, machte Nüdling ebenso deutlich. „Es ist für junge Menschen schon schwierig, ein Werk überzeugt und überzeugend wiederzugeben, das Leid und Tod in den Mittelpunkt stellt“, so der Pädagoge. Doch die Erfahrung mit seinen Schülern und deren Umgang mit dem Kreuzweg ermutigt: „Musik und Text, wie sie bei diesem Werk verwendet werden, helfen den Schülern, sich dem Inhalt und dessen Bedeutung anzunähern, zu verstehen“, sagt Nüdling. Als Komponist sieht er außerdem seine Aufgabe darin, den jungen Menschen erklärend und hinführend beizustehen.

Das Opus hat eine Aufführungsdauer von etwa 45 Minuten. Nüdling hat auf Solisten verzichtet, es kommen ausschließlich Chor und Orgel, gespielt von Regionalkantor Ulrich Moormann (Fulda), zum Einsatz. „Ich habe diese Besetzung gewählt, um den Kreuzweg auch für andere Chöre, insbesondere Schulchöre, mit minimalen Mitteln aufführbar zu machen“, erklärt Nüdling. Vor einem Jahr ist das Werk vollendet worden, das seit Weihnachten mit Feuereifer einstudiert wird.

Die Idee zu dem gemeinsamen, schulübergreifenden Chorprojekt der beiden Gymnasien in Hünfeld und Fulda geht zurück auf eine Veranstaltung, die Regionalkantor Moormann im vergangenen Jahr durchgeführt hatte. „Während im vergangenen Jahr die Chöre zwar gemeinsam auftraten, dabei aber eigene Stücke sangen, werden diesmal die Chöre gemeinsam ein Werk darbieten“, beschreibt Nüdling den Unterschied. Während Nüdling die Proben in Hünfeld leitet, hat diese Aufgabe in Fulda Katja Möller vom Bischöflichen Kirchenmusik- Institut übernommen.

Augen und Ohren wird etwas geboten

Doch nicht nur dem Ohr, sondern auch dem Auge wird etwas geboten. „Der Kunst-Leistungskurs der Winfriedschule von Ursula Feling-Al-Hami hat acht eindrucksvolle Collagen angefertigt, die mit einem Beamer während der Kreuzwegaufführung projiziert werden“, so Nüdling. Sie werden als Kreuzwegstationen zu den jeweiligen Texten Engels gezeigt und sollen damit den kontemplativen Charakter verstärken.

Die Zuhörer der beiden geplanten Kreuzwegdarbietungen in Hünfeld und Fulda erwartet nicht nur ein Hör-, sondern auch ein Sehgenuss.

Termine

Der Kreuzweg

Der Kreuzweg Jesu Text: Anna Marita Engel Musik: Thomas Nüdling

Aufführungstermine: Freitag, 8. April, 19.30 Uhr, Klosterkirche Hünfeld Sonntag, 10. April, 17 Uhr, Stadtpfarrkirche Fulda Der Eintritt ist frei.

Zitiert

Ich singe mit, weil …

Ich singe den Kreuzweg, weil man so den religiösen Inhalten in einer musikalischen Form sehr nahe ist.
Simon Laibach (16) 10. Klasse Wigbertgymnasium Hünfeld

Ich singe beim Kreuzweg mit, da er eine alte Geschichte durch modern klingende Musik neu vermittelt. Der Kreuzweg ist etwas völlig Neues. Hierbei wird nicht nur durch den Text Christi Leiden vermittelt, sondern auch die Musik lässt den Zuhörer am Geschehen teilhaben.
Amadeus Leubecher (16) 10. Klasse Wigbertgymnasium Hünfeld

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