28.02.10
„Feier hat Atem von Ostern“
Bischof Algermissen lässt in Fulda erwachsene Taufbewerber zu Sakramentenempfang zu
Ausgabe 9 vom 28. Februar
Vor der Michaelskirche: Der Bischof begrüßt Taufbewerber, deren Paten und die Heimatpfarrer. Foto: Stoehr
Fulda (st). „Sie sind ein Geschenk für die Kirche. An Ihnen wird deutlich, was die Kirche auszeichnet: Sie ist offen für Suchende, die wie Sie anklopfen.“ Bischof Algermissen freut sich über 15 erwachsene Taufbewerber (Katechumenen), die er in einer festlichen Andacht in der Fuldaer Michaelskirche zum Sakramentenempfang zugelassen hat.
Die Kirche sei barmherzig, weil Gott barmherzig ist. „Sie ist zärtlich und will die Menschen berühren“, betont der Bischof. Diese „segnende Zuwendung“ wird in der Feier greifbar, als Algermissen jedem Taufbewerber in Stille die Hände auflegt.
Der Bischof bekennt, die Feier der Zulassung sei für ihn einer der wichtigsten Termine im Verlauf des Kirchenjahres. „Sie hat den Atem von Ostern“, so Heinz Josef Algermissen. Denn die Osternacht sei in der frühen Kirche der vorrangige Tauftermin gewesen.
Einige der Taufbewerber empfangen in der Osternacht die Sakramente der Taufe, Firmung und Eucharistie. Andere werden zu einem späteren Zeitpunkt durch die drei Sakramente in die Kirche eingegliedert.
Die 15 Taufbewerber kommen aus den Kirchengemeinden – in der Reihenfolge von Süd nach Nord: Maintal, Hanau, Bruchköbel, Langenselbold, Gründau, Aufenau, Fulda, Künzell, Großenlüder, Dipperz, Eiterfeld und Fritzlar. Begleitet werden die Katechumenen von ihren Taufpaten, die ihnen bei der Segnung durch den Bischof – wie bei der Firmung – die Hand auf die Schulter legen.
Gekommen sind auch die Seelsorger der Kirchengemeinden. Weil die Firmung Aufgabe der Bischöfe ist, bevollmächtigt Algermissen die Priester, die die Erwachsenentaufe vornehmen, auch die Firmung zu spenden.
Ein Gemeindemitglied und ein Priester geben Zeugnis von der Taufvorbereitung in den Pfarreien. Anja Frommann berichtet vom Glaubenskurs, der in der Pfarrei Großenlüder mit zwei Taufbewerbern und 17 Getauften stattfindet. „Es ist ein Geben und Nehmen“, so Frommann. Taufbewerberin Biljana Kress aus Gründau wird ebenfalls von einer Gruppe begleitet. Dies berichtet Pfarrer Manuel Neumann bei der Zulassungsfeier. Gern erinnert sich der Geistliche an den Moment, als der Freund von Biljana Kress bei ihm anfragte, ob eine Taufe im Erwachsenenalter möglich sei. „Das sind Augenblicke, da fühlt man sich beschenkt“, sagt Pfarrer Neumann.
