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Süchtig nach Glück
31.07.11

Süchtig nach Glück

Was gegen Spielsucht hilft

 

Ausgabe 31 vom 31. Juli 2011

Foto: privat

Die Umsätze auf dem Glücksspielmarkt steigen und mit ihnen die Anzahl der Menschen, die davon abhängig sind. Karola Günther von der Fachstelle für Glücksspielsucht des Caritas-Zentrums für Sucht- und Drogenhilfe in Fulda berät Betroffene und ihre Angehörigen.

Frage: Was fasziniert Menschen am Glücksspiel?

Günther: Die Menschen befinden sich dabei oft in einer „Fast-Gewinn-Situation“. Die bunten Räder der Spielautomaten drehen sich und fast hätte es geklappt. Das erzeugt eine ungeheure Spannung, die sich in starken Emotionen entlädt.

Woran merkt ein Mensch, dass er süchtig ist?

Wenn ein Mensch nicht mehr in der Lage ist, das Glücksspiel, also das Spiel um Geld oder Geldwerte, allein zu beenden. Oder wenn durch das Spielen negative Folgen entstehen. In Extremfällen bleibt den Spielern kein Geld mehr übrig, um ihre Wohnung zu bezahlen oder sich etwas zu essen zu kaufen. Auch das Umfeld leidet darunter, weil die Süchtigen sich oft zurückziehen. Wenn die Gedanken nur noch um das Spiel um Geld kreisen, wird es Zeit, sich Hilfe zu holen.

Wie helfen Sie den Suchtkranken?

Wir beraten sie und ihre Angehörigen. Zu Beginn stehen Einzelgespräche im Vordergrund. Wir gehen der Frage nach, was zur Glücksspielsucht geführt hat. Es hilft den Menschen oft, wenn sie merken, da ist jemand, der mich und mein Problem versteht. Wir arbeiten eng mit der Fachstelle für Sucht des Diakonischen Werks zusammen. Einmal pro Woche bieten wir ein gemeinsames Infotreffen an, bei dem Süchtige und deren Angehörige aus beiden Beratungsstellen zusammenkommen. Dort tauschen sie sich aus und setzen sich mit der Sucht auseinander.

Wie wirken Sie der Sucht entgegen?

Betroffene versuchen oft, sich durch das Spielen zu entspannen, von der Realität abzulenken und einen schönen Gefühlszustand zu erleben. Um von der Sucht loszukommen, müssen sie ihr Leben umstellen, andere Freizeitaktivitäten suchen, auf anderen Wegen positive Erfahrungen machen. Wir sprechen über Geldmanagement und motivieren die Glücksspielsüchtigen, eine längerfristige Therapie zu machen. Die gibt es inzwischen stationär und ambulant.

Anruf: Julia Hoffmann

Kontakt: Karola Günther, Telefon 06 61 / 2 42 83 61

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