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Trauergespräche und frohe Taufen
05.06.11

Trauergespräche und frohe Taufen

Vier Diakone werden am 11. Juni Priester: Weihekandidaten stellen sich vor

 

Ausgabe 23 vom 5. Juni 2011

Freuen sich auf ihren priesterlichen Dienst: die Diakone Manuel Peters, Roman Warnecke, Andreas Bieber und Christian Schwierz (von links) im Garten des Fuldaer priesterseminars. Rechts steht der Leiter des Priesterseminars, Professor Cornelius Roth. Foto: Hans-Joachim Stoehr

Farbklecks auf dem Hemd: Diakon Manuel Peters hilft beim Renovieren. Bei der Aktion wurde das Wohnzimmer zweier behinderter Männer gestrichen. Foto: privat

Von Hans-Joachim Stoehr

„Am schönsten sind die Taufen.“ Darüber sind sich die vier Diakone einig. Am Samstag vor Pfingsten empfangen Andreas Bieber (Hünfeld), Manuel Peters (Romsthal), Christian Schwierz (Hünfeld) und Roman Warnecke (Baunatal) die Priesterweihe.

„Bei Taufen sind alle fröhlich – auch wenn alles kreuz und quer läuft und Kinder schreien.“ Das hat Diakon Andreas Bieber (38) in seiner Diakonatspfarrei Petersberg erfahren. Er fügt hinzu: „Ich bin bei der Sakramentenspendung auch Lernender – etwa was wann bei der Tauffeier dran kommt. Ich habe mich aber auch gefragt: Was mache ich, wenn die Kinder aus den Bänken kommen und mir um die Füße wieseln?“

Für Bieber und die anderen Diakone sind die Taufen, aber auch die Beerdigungen die ersten Schritte in der Seelsorge. „In den Trauergesprächen mit den Angehörigen war ich zum ersten Mal Seelsorger“, erklärt er. In diesen persönlichen Gesprächen hat Bieber die großen Chancen entdeckt, die der priesterliche Dienst bietet.

Ehemaliger Altenpfleger: Besuche in Heimen

Christian Schwierz (37) ist wichtig, die Menschen vor und nach Beerdigungen in Gesprächen zu begleiten. Schwierz war Diakon in Niederklein. Zu Taufen und Beerdigungen war er aber auch in anderen Pfarreien des Pastoralverbunds Maria Bild Stadtallendorf – Neustadt im Einsatz. Vor seinem Eintritt ins Priesterseminar arbeitete Schwierz als Kranken- und Altenpfleger. Deshalb war ihm im Diakonatspraktikum ein Anliegen, regelmäßig Menschen in Pflegeheimen zu besuchen und sich mit ihnen zu unterhalten. Aber nicht nur dort. „Ich habe auch Hausbesuche gemacht“, sagt der Diakon.

Das Gespräch unter vier Augen bei Hausbesuchen und anderswo gehört zum seelsorglichen Alltag. Persönliche Kontakte sind aber schwieriger geworden, seit Vorfälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche bekannt wurden. „Ich habe mir schon Gedanken gemacht, wenn ich mit fünf Kommunionkindern in der Vorbereitung allein war“, sagt Andreas Bieber.

„In der aktiven Sonntagsgemeinde war das nicht das vorherrschende Thema“, hat Manuel Peters (31) zum Umgang über Meldungen sexuellen Missbrauchs in der Kirche beobachtet. In der Schule habe es keine Kommentare gegeben zu den Nachrichten über Missbrauch. Das hat auch Roman Warnecke (32) erfahren. Er war Diakon in den Pfarreien Homberg/Efze und Borken. Er fügt hinzu: „Und dies, obwohl es nach Fritzlar nicht weit ist.“

Warnecke legte von den vier Weihekandidaten die größten Entfernungen zurück. Die weiteste Strecke in den beiden Pfarreien liegt bei 40 Kilometern. Zur Pfarrei zählen Dutzende von Dörfern. „Meine Heimatgemeinde ist da überschaubarer. Zur Pfarrei zählt lediglich die Stadt Baunatal“, erklärt Warnecke.

Für behinderte Männer zum Farbpinsel gegriffen

Wie die Pfarrei Baunatal zählt die Pfarrei St. Elisabeth in Hanau zu den größten im Bistum. Für Diakon Peters gab es dort in der Jugendarbeit ein reiches Betätigungsfeld. Gern erinnert er sich an die internationale Ministrantenwallfahrt nach Rom im vergangenen Sommer. „Das war für mich ein Höhepunkt“, erinnert sich Peters.

Aber nicht nur in südlichen Gefilden hatte der Diakon einen guten Draht zu Jugendlichen. Beispielsweise griff er mit jungen Menschen bei einer Aktion zum Farbpinsel. In einem Behindertenwohnheim wurde für zwei Männer deren Wohnzimmer renoviert. In der Fastenzeit wurde eine „Slumhütte“ in der Kirche beziehungsweise auf dem Kirchplatz errichtet. Beide Male war das handwerkliche Geschick des Diakons gefordert.

Stichwort

Primizen

„Die vier Weihekandidaten feiern an den folgenden Tagen ihre erste Eucharistie (Primiz) in den Heimatgemeinden:

  • Andreas Bieber und Christian Schwierz am 12. Juni um 9.30 Uhr in der Kirche St. Jakobus, Hünfeld
  • Roman Warnecke am 12. Juni in der Kirche Christus Erlöser, Baunatal
  • Manuel Peters am Sonntag, 26. Juni, in St. Franziskus, Bad Soden-Salmünster-Romsthal
Zur Sache

„Brauchen heute einen wie den heiligen Bonifatius“

„Für mich war es eine besondere Ehre, an der letzten Ruhestätte des heiligen Bonifatius studieren zu dürfen.“ Diakon Christian Schwierz geht ab und zu an das Grab des Bistumspatrons. Er verweist darauf, dass Deutschland inzwischen „Missionsland“ geworden ist. „Wir brauchen auch in der heutigen Zeit einen wie den heiligen Bonifatius.“

An dem Bistumspatron beeindruckt den Spätberufenen vor allem, dass er mit 40 Jahren noch einmal völlig neu aufgebrochen ist. „Bonifatius hat in einem Alter seine Heimat verlassen und sich in völliges Neuland gewagt, wo wir daran denken, ob wir noch einmal auf eine andere Stelle wechseln. Das beeindruckt mich“, sagt Andreas Bieber. Die Art der Feiern beim Bonifatiusfest in Fulda sei hingegen nicht „seine Sache“. „Ich bin halt Hünfelder“, sagt Bieber mit einem Augenzwinkern zu den Rivalitäten zwischen beiden Städten. Roman Warnecke verbindet vor allem eine jährliche Wallfahrt mit dem Bistumspatron. Jugendliche wallen in den Herbstferien zum Bonifatiusgrab im Fuldaer Dom. „Es ist etwas Besonderes, dort anzukommen“, sagt der Diakon. Bei Bonifatius und dessen Grab fällt Manuel Peters nicht nur der Bistumspatron ein. Mit Touristenführungen – auch durch den Dom und dessen Gruft mit dem Grab des Glaubensvaters – hat er sich sein Studium mitfinanziert.

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