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„Muzungu“ erfreut Einheimische
30.01.11

„Muzungu“ erfreut Einheimische

Freiwillige in Uganda: Mitarbeitende „Weiße“ geben Glaubenszeugnis in afrikanischen Gemeinden

 

Ausgabe 5 vom 30. Januar 2011

Hilft bei der Erdnussernte mit: Marisa Nüchter aus Künzell in ihrer afrikanischen Einsatzpfarrei. Foto: privat

Hoima/Fulda (zt). Agnieszka Jurczyk hat ein Krippenspiel eingeübt – aber nicht in ihrer deutschen Heimatgemeinde, sondern im ostafrikanischen Uganda. Sieben weitere junge Erwachsene packen bei ihrem Dienst mit an: beim Herstellen von Backsteinen und beim Verkauf im Pfarreiladen.

„Ein Weißer, der unser Essen isst, in unserer Pfarrei mitlebt und arbeitet, ist eine Attraktion und ein Glaubenszeugnis.“ Davon ist Pfarrer Matthias Kyaliganza überzeugt. Er ist einer der begleitenden Geistlichen im Partnerbistum Hoima für die freiwilligen Helfer aus dem Bistum Fulda. Die jungen Erwachsenen sind neun Monate in afrikanischen Gemeinden im Einsatz. Sie leisten dort einen „Freiwilligen Sozialen und Missionarischen Dienst im Ausland“ (FSMDA).

Beim Verkauf im Laden: Zählen in Runjoro gelernt

Marisa Nüchter (20) hat einige Wochen im pfarreieigenen Laden beim Verkauf mitgeholfen. „Dabei habe ich das Zählen in der Sprache Runjoro gelernt.“ Sie geht gern mit den Einheimischen auf die Felder, um Unkraut zu jäten, zu graben oder zu ernten – beispielsweise Erdnüsse. „Da viele Menschen hier noch nie eine ,Muzungu‘ (Weiße) arbeiten sahen, sind sie darüber immer wieder überrascht und erfreut“, berichtet Nüchter.

Katharina Möller (20) aus Dipperz hilft in ihrer Einsatzpfarrei beim Unterrichten in der Schule, aber auch bei der Herstellung von Backsteinen. Dies kann ihr nützlich sein für ein Bauprojekt, das sie bis zu ihrer Rückkehr nach Deutschland verwirklichen will: eine Übernachtungsstätte für Schulkinder, die sonst täglich einen Fußweg von über zehn Kilometern zurücklegen.

Maria Krack (20) aus Marborn bei Steinau freut sich auf den Start ihres Projekts. „Wir möchten in der Nähe der Kirche einen Kinderspielplatz anlegen.“ Zudem singt sie im Kirchenchor mit. „Ich lerne Lieder in der Lokalsprache Runjoro“, so Krack. Zum Repertoire des Chors zählen auch Weihnachtslieder, deren Melodien sie aus der deutschen Heimat kennt.

Agnieszka Jurczyk (21) aus dem badischen Rastatt hat in ihrer Pfarrei für eine Premiere gesorgt. „Wir haben ein Krippenspiel eingeübt und an Weihnachten aufgeführt – ein Höhepunkt meines Aufenthalts bisher.“ Sie fügt hinzu: „Alle waren begeistert. Wir planen die Aufführung eines Passionsspiels.“

Madeleine Bolz (20) aus Lütter unterrichtet nicht nur „mit riesigem Spaß“ Kinder in der Grundschule. In einem „German-Club“ (deutscher Klub) bringt sie sieben Geschäftsmännern im Alter von 20 bis 30 Jahren Deutsch bei – „was manchmal sehr lustig ist“.

Betreut werden die acht Helfer von Thomas Bretz, Referent für Neuevangelisierung im Seelsorgeamt des Bistums Fulda. Er traf sich in dem ostafrikanischen Land mit den jungen Erwachsenen, die dort im Einsatz sind.

Wie ein Freund begrüßt – nicht wie ein Gast

Bei dem Zwischenseminar wurde Bretz von zwei ehemaligen Helfern begleitet, die den Freiwilligendienst im vergangenen Jahr im Bistum Hoima absolvierten. Julia Menz hat dabei ihre damalige Einsatzpfarrei Mpasana besucht. „Ich wurde nicht mehr als Gast, sondern als Freund begrüßt. Ich durfte gleich in der Küche mithelfen, was einem Gast hier niemals erlaubt wird“, so Menz.

Bischof Lambert Banomugisha, Apostolischer Administrator der Diözese Hoima, dankt für den Einsatz der Helfer aus Deutschland: „Ich bin sehr beeindruckt vom Lebenszeugnis der Freiwilligen. Sie teilen die einfachen Verhältnisse in unseren Pfarreien, oft ohne Strom und fließendes Wasser.“ Banomugisha verweist auf ein Schreiben von Bischof Heinz Josef Algermissen an ihn. Darin heißt es: „Nicht dass die jungen Erwachsenen viel Geld mitbringen, aber sie bringen sich selbst, ihre Talente, ihren Glauben.“

Interessenten für den Freiwilligen Sozialen und Missionarischen Dienst im Ausland (FSMDA) wenden sich an:
Thomas Bretz , Referat Neuevangelisierung Telefon 06 61 / 87 - 3 64, E-Mail: Thomas.Bretz@Bistum-Fulda.de

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