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Jeder Christ ein Missionar
14.11.10

Jeder Christ ein Missionar

missio-Präsident Krämer wirbt bei Dechantenkonferenz für den missionarischen Christen

 

Ausgabe 46 vom 14. November

missio-Präsident Prälat Dr. Klaus Krämer (Mitte) im Fuldaer Priesterseminar. Bischof Heinz Josef Algermissen (rechts) und Prälat Rudolf Hofmann (links). Foto: Dietmar Kuschel

Fulda (dk). Mission ist ein komplexes Thema. Der Präsident des Internationalen Katholischen Missionswerks missio sprach bei der Dechantenkonferenz eine Stunde lang. Prälat Dr. Klaus Krämer hätte noch viel mehr zu sagen gehabt. Doch die eigentliche Botschaft war kurz: Mission ist keine Aufgabe für Spezialisten – jeder Katholik sollte Anteil an missionarischen Aufgaben haben.

Mit dieser Kernaufgabe eines jeden Katholiken hatte Prälat Krämer auch eine Aufgabenstellung des Missionswerks mit Sitz in Aachen umrissen. Für den missionarischen Einsatz in den Partnerländern in Afrika, Asien und Ozeanien benötige man Geld – und dies erreiche Aachen in großer Zahl durch „Kleinspenden“ der Katholiken in Deutschland. Dies sei eine Säule. Eine zweite sei die Bereitschaft der engagierten Katholiken, den Dienst der Mission ins Gebet zu nehmen. Das Missionswerk solle noch mehr als bisher zu einer Mitgliederbewegung ausgebaut werden in dem Sinn, dass sich die Christen als Teil eines weltweiten Netzwerks verstehen. Krämer: „Als das Internationale Katholische Missionswerk der Kirche in Deutschland sind wir Teil der weltweiten Gemeinschaft der päpstlichen Missionswerke.“

In der Ausbildung pastoraler Mitarbeiter in den jungen Kirchen hat missio stets eine wesentliche Aufgabe gesehen. Laienmitarbeiter gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung. So werden Bildungseinrichtungen aufgebaut, deren „katholisches Markenzeichen“ ein hoher Ausbildungsstandard sei.

missio hat erkannt: Wenn Mission sich nicht nur in eine Richtung bewegen will, wenn „Einbahnstraßen“ unerwünscht sind, dann müsse missionarische Bewusstseinsbildung auch in Deutschland betrieben werden. Die diözesanen Missionsreferate bezeichnete Krämer als verbindende Glieder, die „die Stimmung in den Bistümern spiegeln“.

Wie lassen sich die Impulse, die sich aus der Missionsarbeit in den jungen Kirchen ergeben, „bei uns aufnehmen und nutzen“? Erwünscht sei ein geistlicher und pastoraler Austausch mit den Kirchen, so Krämer. Dies sei ein schwieriges Unterfangen und „erst ansatzhaft“ vorhanden. Dort, wo Kirchengemeinden oder Diözesen Partnerschaften über Ländergrenzen hinweg pflegten, wo es zu Begegnungen mit Christen aus anderen Teilen der Welt komme, da hätten hiesige Gemeinden einen Zugewinn zu verzeichnen. So seien die etwa in Afrika entstehenden kleinen christlichen Gemeinschaften ein hoffnungsvoller Aufbruch. Die Begegnung mit der Heiligen Schrift, so beim „Bibelteilen“, befähige die Menschen, auch im persönlichen Umfeld Verantwortung zu übernehmen. Dies habe eine Verbesserung der Lebensgrundlagen zur Folge.

Krämer hob auch die Freiwilligendienste hervor, bei denen junge Menschen aus Deutschland weltkirchliche Erfahrungen sammeln, die sich daheim wieder „einfädeln lassen“. Der missio-Präsident: „Die jungen Leute kommen mit viel Idealismus und Engagement zurück.“

missio, 52064 Aachen
Telefon 02 41 / 75 07- 5 31
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Hintergrund

Es geht um die Glaubwürdigkeit

Erzbischof Robert Zollitsch hat bei der Vollversammlung der Bischofskonferenz im September in Fulda davon gesprochen, dass das selbstkritische Gespräch in dem Bischofsgremium vermehrt gepflegt werden soll. Bischof Heinz Josef Algermissen nahm bei der Dechantenkonferenz dieses Wort des Vorsitzenden der Bischofskonferenz auf und berichtete, dass sich die versammelten 67 Bischöfe an einem Reflektionstag mit den Themen „Vertrauensverlust der Kirche“ und „Glaubwürdigkeit der Kirche“ befasst haben. Es sei nachgedacht worden über die „Frage des priesterlichen Lebens und des persönlichen geistlichen und sakramentalen Lebens der Geistlichen“. Ein weiteres Thema sei das „Spannungsfeld zwischen einerseits Macht und andererseits Bescheidenheit oder auch Demut im geistlichen Amt“ gewesen.

Beim gemeinsamen Gebet in der Kapelle des Priesterseminars, mit dem die Dechantenkonferenz stets beginnt, erinnerte Bischof Algermissen an den geistlichen Auftrag der Priester, der auf manchem Primizbild steht, „Diener unserer Freude zu sein und auch Angst und Leid zu teilen“. Der Bischof sagte: „Die Menschen, für die wir da sein wollen, sind hoch sensibel dafür, ob ein Priester, oder Bischof, wirklich von Gott spricht oder von sich selbst.“ „Der Größte von euch soll euer Diener sein“ (Matthäus 23, 11), dieses Jesus-Wort dürfe weder verbogen noch verniedlicht werden.

„Wie sieht dies bei uns aus?“, fragte der Bischof die Mitglieder der Dechantenkonferenz. „Was ruft ein solch kritischer Text in uns wach? Sind das Worte, die wir nur für andere auslegen? Ohne Selbstbezug?“ Der Bischof erinnerte an die Berufung, die „wir nicht vertrocknen lassen dürfen, sondern täglich verlebendigen müssen. Es geht um unsere Glaubwürdigkeit angesichts eines solchen Evangeliums“.

Algermissen beendete seine Ansprache: „ ,Bewege unsere Gemeinden zum Aufbruch‘, so beten wir oft, ,löse sie aus Erstarrung und Selbstgefälligkeit, verändere die Welt‘. Wir sollten hinzufügen: ,Und fange bei mir an.‘ “

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