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Solche Zeiten können schmerzhaft sein
04.07.10

Solche Zeiten können schmerzhaft sein

Dechant Harald Fischer im Gespräch mit Gästen der Katholischen Hochschulgemeinde Kassel

 

Ausgabe 27 vom 4. Juli

Dechant Fischer (Mitte) spricht mit Gästen in der Hochschulgemeinde Kassel. Foto: Beate Lehmann

Kassel (bl). Etwa 60 Gäste waren in die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) Kassel gekommen, um zu hören, zu diskutieren, um ihrem Herzen Luft zu machen und gemeinsam mit Dechant Harald Fischer zu überlegen, was ihnen wichtig ist an der Kirche. Die KHG hatte eingeladen unter der Überschrift „Meinen Sie das ernst, Herr Dechant?“ „Ein in der lokalen Presse veröffentlichtes Interview mit Fischer hat im April hohe Wellen geschlagen und viel Betroffenheit ausgelöst“, sagte Wolfgang Spiegel, Leiter der Studierendengemeinde. „Damals regte sich bei uns der Wunsch, eine Möglichkeit zum Gespräch, zum Austausch zu schaffen. Heute ist es nun soweit.“

Die Themen, die für Aufregung gesorgt hatten, standen bei dem Treffen in der Hochschulgemeinde auf der Tagesordnung: „Einige Anmerkungen zur aktuellen Diskussion zu nötigen Kirchenreformen“ waren die vier Punkte freier Zölibat, Frauenordination, Sexualmoral und gemeinsame Mahlfeier überschrieben. Unterschrieben sind die Anmerkungen nicht nur von dem Kasseler Dechanten, sondern auch von 19 weiteren Geistlichen aus Kasseler Stadt- und Landgemeinden.

Vorangestellt hatte der Dechant seinen Ausführungen eine Erläuterung seines Kirchenbildes. „Kirche ist das Geschehen der Weitergabe vom Wort Gottes. Dabei geht es um die universale Kirche, nicht um eine bestimmte Konfession“, so Fischer. „Die fundamentale Vertrauenskrise, in der sich die römisch- katholische Kirche derzeit befindet“, sei vor einem halben Jahr so noch nicht absehbar gewesen. Ausgelöst worden sei die Krise aber nicht allein durch die Missbrauchsfälle, sondern auch durch die Art, in der die Kirche damit umgegangen sei. „Aber an diesem Prozess hat die Kirche gelernt und ist an ihm gereift“, so der Dechant. Fischer: „Wir leben in einer unglaublich spannenden Zeit. Das muss man auch aushalten, denn solche Zeiten können sehr schmerzhaft sein.“

Gäste der Katholischen Hochschulgemeinde waren mehrheitlich Menschen mittleren Alters, die sich der Kirche verbunden fühlen. In Redebeiträgen machten sie deutlich, dass sie die von Fischer genannten Themen für sich wichtig erachten, ihre Interessen aber weiter gestreut sind. Wer kümmert sich um die Opfer der Missbrauchsfälle, beschäftigte die Gäste ebenso wie die Frage nach der Struktur der Kirche und ihre Akzeptanz bei jungen Menschen. Deutlich wurde der Wunsch der Besucher, die verschiedenen Bekenntnissen angehören, nach einem ökumenischem Miteinander. Viel Aufmerksamkeit hatten die Gäste in den vergangenen Wochen der Frage gewidmet, wie „in der Kirche, seitens der Medien und an der Basis mit Fischer umgegangen wurde“.

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