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Von Kinderhospiz bis Bahnhofsmission
15.05.11

Von Kinderhospiz bis Bahnhofsmission

„Woche für das Leben“ in Kassel eröffnet – Caritative Gruppen der Kirchen präsentieren ihre Arbeit

 

Ausgabe 20 vom 15. Mai 2011

Betagte Sänger: der Projektchor „60plus“ trat bei der Eröffnung der Woche für das Leben auf. Fotos (2): Wolf

Mit jungen Menschen: Weihbischof Karlheinz Diez (zweiter von rechts).

Kassel (gw). Durch die Fenster strahlt die Sonne. Bunte Windräder schmücken die Tische, an denen sich ältere und jüngere Menschen drängen. Die Bischöfe Martin Hein und Karlheinz Diez eröffneten mit über 150 Gästen in Kassel die „Woche für das Leben“.

Dass die „Woche für das Leben“ ökumenisch eröffnet und begangen wird, ist inzwischen eine gute Tradition, die zeigt, wie lebendig das Miteinander der beiden großen christlichen Kirchen im Gebiet zwischen Frankfurt am Main im Süden und Bad Karlshafen im Norden, dem Ulstertal im Osten und Oberhessen in der Mitte des Bundeslandes ist. So präsentieren sich Gruppen und Organisationen mit Darbietungen und Filmbeiträgen aus dem Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und aus dem Bistum Fulda. Tenor ist das Motto der diesjährigen Aktionswoche für das Leben: „Engagiert für das Leben: Einsatz mit Gewinn.“

Dienste wirken gemeinsam und ergänzen einander

„Es ist jedes Mal eine aufregende und auch spannende Sache, wen und ob wir jemanden mit dieser Veranstaltung erreichen“, so Diakon Stefan Wick, der im Seelsorgeamt tätig ist. „Es soll“, so der junge Geistliche, „nicht der Eindruck entstehen, dass sich da nur Hauptamtliche zum Kaffeetrinken treffen. Uns geht es besonders um die Vernetzung von Haupt- und Ehrenamt. Wir wollen sichtbar machen, dass diese Dienste gemeinsam wirken und einander ergänzen“, erläutert er.

Im großen Saal des „Hauses der Kirche“, der Zentrale der EKKW, stellten sich die Gruppen und ihre Arbeit mit kleinen Filmbeiträgen und Kurzinterviews vor. Diakon Wick und Regina Ibanek (Referat Erwachsenenbildung des Landeskirchenamtes der EKKW) führten durch das Programm. Zum Vorbereitungsteam gehörten außerdem Astrid von Teubern, Thomas Hartung, Armin Schomberg und Ingrid Scholz.

„Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern“ können auf die kostenfreie Begleitung und Unterstützung des ehrenamtlich organisierten „Ambulanten Kinderhospiz Kassel“ bauen. Der Wirkungskreis beträgt etwa 50 Kilometer, und ist eine teilweise jahrelange Begleitung auch über den Tod hinaus. Auch für Erwachsene gibt es diese ambulante Unterstützung. Der Hospizverein Kassel begleitet seit 16 Jahren schwerkranke und sterbende Menschen sowie deren Angehörigen. Er will dazu beitragen, dass ein Leben in der vertrauten häuslichen Umgebung bis zuletzt möglich ist. Auch dieser Dienst erfolgt hauptsächlich durch Ehrenamtliche. Der Verein arbeitet eng zusammen mit dem stationären Hospiz Kassel.

Seit 1910 wirkt in Kassel die Bahnhofsmission – ab Sommer auch ökumenisch. „Wir bringen Sie zum Zug“ ist deren Motto, unter dem älteren und behinderten Menschen, aber auch Schwangeren und Müttern mit Säuglingen und Kleinkindern sowie allein reisenden Kindern auf Bahnhöfen geholfen wird, mobil zu sein. Junge Leute informierten über ihre Erfahrungen im Freiwilligen Sozialen Ökologischen Dienst.

Projektchor „60plus“ der Caritas singt

Die Eröffnungsfeier wurde musikalisch gestaltet von Lisa Sommerfeld (Klavier) und Victor Diegel (Gitarre) sowie von „Cettes 7emmes“. Aus Fulda war der Projektchor „60plus“ nach Kassel gereist.

Hintergrund

Getragene sind fähig zu tragen

Ihr seid getragen. Ihr seid geliebt. Gott sagt Ja zu euch“, rief Weihbischof Karlheinz Diez den Gästen der Auftaktveranstaltung zur „Woche für das Leben“ zu. Dieses Bewusstsein „befreit von der Last, das Leben selbst besorgen zu müssen“, sagte der Oberhirte. Zum Thema „Vom Dienen oder Lasten tragen“, sagte Diez: „Wer sich getragen weiß, wird fähig, andere zu tragen.“ Basis dafür seien Vertrauen und Achtung. Außerdem wies der Weihbischof darauf hin, dass der Mensch nicht in dem Irrtum verhaftet sein und bleiben dürfe, alles selbst und mit ganzer Kraft schaffen zu müssen. Vielmehr dürfe er darauf vertrauen, dass Gott und Menschen ihm beistehen, für ihn da seien, ihn tragen und ihm da zur Seite stehen, wo die eigene Kraft oder das eigene Können nicht mehr ausreichten. Der evangelische Bischof Martin Hein forderte eine „Kultur der Wertschätzung“. Um Christi und der Menschen willen gehe es um Liebe und Ehrerbietung untereinander, betonte er. Eine Kirche, die diese Botschaft durch ihre Dienste und Werke lebe, werde attraktiv und bewirke eine menschliche und auch lebenswerte Gesellschaft, so Hein.

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