Mit der gleichen Sendung betraut

Dechantenkonferenz über Arbeitsgemeinschaft Besuchsdienste im Bistum informiert

 

Ausgabe 16 vom 17. April 2011

Fulda (gw). Besuchsdienste in den Kirchengemeinden war Thema bei der Dechantenkonferenz. Diakon Josef Gebauer stellte im Petrussaal des Priesterseminars die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft Besuchsdienste vor, in der Laien ehrenamtlich Dienst tun.

Dass Familien oder einzelne Menschen die persönliche Zuwendung der Kirche durch Besuche erfahren, ist Bischof Heinz Josef Algermissen ein wichtiges Anliegen. So hat er nicht nur den Priestern, Diakonen und Gemeindereferenten – also den Seelsorgern – einer Kirchengemeinde diese Aufgabe besonders ans Herz gelegt. Jeder Christ, so der Oberhirte, ist durch Taufe und Firmung mit der gleichen Sendung betraut. Daher ist das Wirken von Diakon Gebauer und seiner Arbeitsgemeinschaft Besuchsdienste „ganz in meinem Sinne“, so Bischof Algermissen.

Besuchsdienste: Zielgruppe größer geworden

In den vergangenen Jahren sei die „Zielgruppe unserer Besuchsdienste größer und vielfältiger geworden“, berichtete Gebauer. Es seien auch alleinstehende Menschen ebenso wie Familien oder Paare in familiären, sozialen, seelischen oder finanziellen Konfliktsituationen oder Notlagen. Dass ein Pfarrer mit seinen hauptamtlichen seelsorglichen Mitarbeitern diesen Dienst nicht mehr allein bewältigen könne, liege auf der Hand, zeigte er auf.

Kritisch merkte Gebauer an, man habe auch die Erfahrung machen müssen, dass nicht alle Pfarrer den Besuchsdienstmitarbeitern aufgeschlossen gegenüberstehen. Hier will Gebauer mit Hilfe der Dechanten erreichen, dass die Arbeitsgemeinschaft Besuchsdienste und deren Mitarbeiter nicht nur bekannt werden, sondern in den Pfarreien auch mit Unterstützung der Seelsorger ihre Aufgabe wahrnehmen können. Es soll künftig Ansprechpartner für Besuchsdienste in den Dekanaten geben. Dazu will er auch die Pastoralverbünde in den Blick nehmen und bei einer der nächsten Moderatorenkonferenzen das Konzept und die Arbeit der Besuchsdienste vorstellen. Auch die Zusammenarbeit mit dem Caritasverband gehört dazu.

Dass die ehrenamtlich arbeitenden Männer und Frauen auf einem soliden Fundament stehen, machte Gebauer deutlich. „Vor zwei Jahren haben wir eine Impulsmappe herausgegeben. Außerdem haben über 300 Frauen und Männer an Grund- und Aufbaukursen teilgenommen, um das notwendige Rüstzeug für den Besuchsdienst zu erlangen“, berichtete er. Daraus hätten sich neue Initiativen in den Gemeinden entwickelt. „Das ist eine gute Resonanz, die zuversichtlich macht“, urteilte Gebauer.Geplant sei, für die Besuchsdienste eine „Fachstelle Ehrenamt“ einzurichten. Sie soll beraten und Koordinationsaufgaben übernehmen.

Bischof Algermissen betonte, dass die Besuchsdienste ein wichtiges Arbeitsfeld des Caritasverbands und auch der Kirchengemeinden sei. Für ihn ist es wichtig, die Frauen und Männer, die sich dieser Aufgabe stellen, zu ermutigen und zu unterstützen.

Hofmann: Fähigkeiten nicht brachliegen lassen

Seelsorgeamtsleiter Prälat Rudolf Hofmann unterstrich, dass es frustrierend für Menschen sei, wenn sie nach einer guten Ausbildung und mit guter Motivation an eine Aufgabe herangehen wollen, dann aber von den Seelsorgern ausgebremst würden. „Ich erlebe oft in den Gemeinden, wie Laien Wort-Gottes-Feiern vorbereiten und mit der Gemeinde feiern – besser kann man das gar nicht machen. Diese Fähigkeiten darf man nicht brachliegen lassen. Sie müssen unterstützt und gefördert werden“, so der Domkapitular.