Blätterschlacht als letzter Wunsch

Hospiz Hanau öffnet die Türen – Oberbürgermeister und Chefarzt lesen Texte zu Sterben und Tod

 

Ausgabe 45 vom 7. November

Hanau (bb). „Wir wollen Schwerstkranken die Angst vor dem letzten Weg nehmen und ihnen beistehen.“ So erklärt Leiterin Christa Kuhn Besuchern ihre Tätigkeit im Hanauer Hospiz Louise de Marillac. Das Haus öffnete für Besucher die Türen.

Die Besucher erfuhren von einer Hochzeit in der Hospizkapelle. Die Braut war die Tochter eines Gastes, wie die Schwerstkranken im Hospiz respektvoll genannt werden. Mit der Eheschließung konnte der schwerkranke Vater einen letzten glücklichen Moment erleben. Für einen anderen Hospizgast war die „Blätterschlacht“ mit Angehörigen auf der Terrasse ein solcher letzter Glücksmoment, so Kuhn.

Eingeladen zum Tag der offenen Tür hatte die Hospizstiftung. Die Besucher erwartete auch ein „literarischer Leckerbissen“. Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Chefarzt Professor Holger Kaesemann, SPD-Fraktionsvorsitzende Cornelia Gasche und Hospizleiterin Christa Kuhn trugen Texte vor, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln das Thema Sterben und Tod behandeln.

In acht Einzelzimmern werden die Schwerstkranken im Hospiz von 14 hauptberuflichen Mitarbeitern und vielen Ehrenamtlichen betreut. Im Jahr 2009 wurden 113 Gäste aufgenommen, von denen 110 starben. Die Helfer sorgen sich auch um die Angehörigen.

Das Hospiz ist auf Spenden angewiesen. Zehn Prozent der Kosten sind vom Träger aufzubringen, etwa 70 000 Euro jährlich. Die Hospizstiftung bittet um Spenden.

Konto 71 332 bei der Sparkasse Hanau (BLZ 506 500 23)
Hospiz Louise de Marillac
Nussallee 30, 63450 Hanau
Telefon 0 61 81 / 5 07 05 - 0